Lebensmittelkette: Digitale Werkzeuge für mehr Sicherheit

Sind Futtermittel mit potenziell gesundheitsschädlichen Stoffen wie Per- und Polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS)/Per- und Polyfluorierten Chemikalien (PFC) aus der Umwelt kontaminiert, können diese Substanzen auf Lebensmittel (Fleisch, Milch, Eier) übergehen. Das BfR entwickelt computergestützte Tools, die einen Beitrag zur schnelleren Abklärung der Frage leisten sollen, welche gesundheitlichen Risiken für den Menschen von diesen Kontaminationen ausgehen könnten.
Nach Angaben von Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel (Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)) anlässlich der Vorstellung der Werkzeuge auf dem „2. Fachgespräch zu Per- und Polyfluorierten Alkylsubstanzen/Per- und Polyfluorierten Chemikalien“ mit Behörden des Bundes und der Länder im BfR kann mit den ersten beiden digitalen Werkzeugen im Fall einer Futtermittelkontamination modelliert werden, welche Gehalte an bestimmten PFAS in Eiern, Milch oder Schweinefleisch zu erwarten sind. Die neuen digitalen Werkzeuge RITOPS und PERCOW sollen den für die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit zuständigen Überwachungsbehörden helfen, im Fall einer nachgewiesenen PFAS/PFC-Kontamination von Futtermitteln auf das Ereignis schnell zu reagieren.
HINTERGRUND:
Das Modellierungsprogramm PERCOW (Perfluoralkyl Acids in Cow`s Milk Calculator) kann das toxikokinetische Verhalten von beispielsweise Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) in Milchkühen am Computer simulieren ‒ mit RITOPS (Risk Tool for Estimation of PFAA Concentration in Swine) kann das toxikokinetische Verhalten von sieben Polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) im Organismus von Mastschweinen am Computer modelliert werden.
QUELLE:
► Presseinformation Nr. 40 des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom 04.10.2016
Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen