HACCP-Frage der Woche 39/2018

Können vorgeschnittenes Obst und Blattsalate mikrobiell belastet sein?
Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin besteht bei aufgeschnittenem Obst und vorgeschnittenen Blattsalaten vom Anbau bis zur Verpackung das Risiko einer mikrobiellen Kontamination. Im Rahmen des risikoorientierten Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) 2016 wurden 745 Proben vorverpackten aufgeschnittenen Obstes (Obstmischungen, exotisches Obst) auf verschiedene Mikroorganismen untersucht ‒ 80 % der Proben wurden im Handel gekühlt angeboten. In 135 (18 %) von 737 Proben wurden Schimmelpilzgehalte über dem DGHM-Richtwert (Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie) analysiert. In 81 (11 %) bzw. 31 (4,3 %) der 713 untersuchten Proben wurden die Richt- bzw. Warnwerte für Enterobakterien überschritten. Die Anzahl an Hefen überschritt in 65 (9 %) von 738 auswertbaren Proben den DGHM-Richtwert. In fünf von 745 Proben wurde Escherichia coli nachgewiesen ‒ zwei Proben davon überschritten den DGHM-Richtwert. In zwei von 700 Proben wurden die Richtwerte für koagulasepositive Staphylokokken überschritten. Die im repräsentativen Zoonosen-Monitoring 2015 untersuchten Proben von vorgeschnittenen, verpackten Blattsalaten waren in Einzelfällen mit potenziell krankmachenden Keimen kontaminiert. In einer (0,3 %) von 391 Proben wurden Salmonellen nachgewiesen. Den gesetzlichen Anforderungen zufolge gilt vorzerkleinerter Salat, in dem Salmonellen nachgewiesen werden, als gesundheitsschädlich und nicht mehr verkehrsfähig. Zwei Prozent der 344 Proben von vorgeschnittenen, verpackten Blattsalaten waren mit Listeria monocytogenes kontaminiert, allerdings nur mit niedrigen Keimgehalten, die normalerweise keine Gesundheitsgefahr für den Menschen bedeuten.
QUELLE:
► Pressemitteilung des BVL vom 28.06.2018
Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen
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