Montag, 11. Dezember 2023

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Artikel in Kategorie Mikrobiologie

Studien zufolge könnte die verstärkte Nutzung der Trehalose („Mykose“) zum Süßen von Nahrungsmitteln die Ausbreitung der virulenten Clostridium difficile-Stämme RT027 und RT078 begünstigt haben, die für die Zunahme von Todesfällen durch antibiotikaresistente Darminfektionen verantwortlich gemacht werden.

Laut Schätzungen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind in 2015 in den USA nahezu eine halbe Million C. difficile-Infektionen (CDI) aufgetreten und ca. 29.000 Menschen verstorben. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden in 2016 in Deutschland 2.337 Fälle gemeldet. Der Zuwachs wird auf die Ribotypen (RT) 027 und 078 zurückgeführt ‒ der Grund für die starke Ausbreitung in den letzten Jahren ist unbekannt.

QUELLE:
► Nature vom 03.01.2018 (DOI: 10.1038/nature25178)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Kann Trehalose C. difficile-Infektionen begünstigen?

Ein Forscherteam um Prof. Sven Klimpel (Goethe-Universität Frankfurt) hat mit Experten des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums Daten gesammelt, um räumliche, zeitliche und saisonale Muster für das Auftreten der Hantavirus-Infektionen zu analysieren. Nach Angaben der Goethe-Universität Frankfurt ist das durch die Rötelmaus übertragene Puumala-Virus (PUUV) in den häufigsten Fällen die Ursache für eine Infektion. Die selbst nicht erkrankende Rötelmaus kann den Menschen etwa durch einen Biss infizieren.

QUELLE:
► PeerJ vom 01.02.2018 (DOI: 10.7717/peerj.4255)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Steigende Gefahr durch Hantavirus-Infektionen

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat ihren zweiten EU-Kurzbericht zur Überwachung von Transmissiblen Spongiformen Enzephalopathien (TSE) veröffentlicht. Bei TSE handelt es sich um die Krankheiten Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE), Scrapie und Chronic Wasting Disease (CWD), die das Gehirn und das Nervensystem von Menschen und Tieren befallen. Mit Ausnahme der klassischen BSE liegen für keine TSE wissenschaftliche Hinweise vor, dass sie auf den Menschen übertragen werden könnten.

QUELLE:
► EFSA Journal vom 30.11.2017 (DOI: 10.2903/j.efsa.2017.5069)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

EU: Geringe Inzidenz von TSE

In Niedersachsen sind seit dem 01.11.2017 Milchviehbetriebe entsprechend der Niedersächsischen Paratuberkulose-Verordnung (Nds. ParaTb-VO) verpflichtet, ihren Bestand einmal jährlich auf Paratuberkulose untersuchen zu lassen. Das Hauptanliegen der Nds. ParaTb-VO ist die Untersuchungspflicht aller über 24 Monate alten Zuchtrinder anhand von Einzelblut- und Einzelmilchproben oder von Bestandsmilchproben ‒ ausgenommen sind die Zuchtrinder von Mutterkuhbeständen. Es werden die Proben genutzt, die sowieso zur Untersuchung auf das Bovine Herpesvirus Typ 1 (BHV1) genommen werden müssen.

QUELLE:
► Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 27.10.2017

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Niedersachsen: Paratuberkulose-VO gültig

Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einem veröffentlichten wissenschaftlichen Bericht ist der Austausch praxisbewährter Ansätze bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung der ASP und damit die massiven wirtschaftlichen Auswirkungen für die Lebensmittelwirtschaft einzudämmen. Hierzu gehören Früherkennungsmethoden und rigorose Sofortmaßnahmen. Die EFSA unterstützt die baltischen Länder und Polen bei der Auswertung von bis September 2017 erhobenen epidemiologischen Daten.

QUELLE:
► EFSA Journal vom 07.11.2017 (DOI: 10.2903/j.efsa.2017.5068)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

ASP: Austausch praxisbewährter Ansätze entscheidend

Das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON) wird im Wesentlichen von Pilzen der Gattung Fusarium gebildet und kommt vorzugsweise in Getreide (Cerealien) vor. Auf Anforderung der EU-Kommission hat das CONTAM-Panel der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Risiken durch DON und eine Reihe von Metaboliten (3-Acetyl-DON (3-Ac-DON), 15-Acetyl-DON (15 Ac-DON) und DON-3-Glucosid) für die Gesundheit von Menschen und Tieren bewertet.

Insgesamt standen für diese Bewertung für die vier genannten Verbindungen 27.537, 13.892, 7.270 bzw. 2.266 analytische Daten in Lebens- und Futtermitteln sowie unverarbeitetem Getreide aus 2007 bis 2014 zur Verfügung.

QUELLE:
► EFSA Journal vom 11.09.2017 (DOI: 10.2903/j.efsa.2017.4718)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Deoxynivalenol: Risikobewertung durch die EFSA

Das T-2-Toxin (T-2) und das HT-2-Toxin (HT-2) gehören zur Gruppe der Trichothecene, die wiederum Teil der Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) aus der Fusarium-Gruppe sind. In 2012/2013 wurde auf europäischer Ebene vereinbart, für diese Mykotoxine in Getreide und Getreideprodukten (Lebens- und Futtermittel) ein umfangreiches Monitoring durchzuführen, um Expositionsdaten über die genannten Produkte zu erarbeiten.

Die sich aus diesen Daten ergebenden Expositionen wurden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einem umfangreichen Bericht (August 2017) ausgewertet.

QUELLE:
► EFSA Journal vom 14.08.2017 (DOI: 10.2903/j.efsa.2017.4972)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Trichothecene in Lebens- und Futtermitteln: Exposition

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellen wild lebende Zugvögel, die die nordöstliche und östliche Grenze der EU überqueren, den wahrscheinlichsten Weg für die Einschleppung der Vogelgrippe in das EU-Gebiet dar. Experten bewerteten das Risiko der Einschleppung der Aviären Influenza in die EU und untersuchten Ansätze zu ihrer Überwachung – u. a. das Monitoring durch die Mitgliedstaaten und von diesen ergriffene Maßnahmen zur Minimierung der Ausbreitung der Vogelgrippe.

QUELLE:
► EFSA Journal vom 16.10.2017 (DOI: 10.2903/j.efsa.2017.4991)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Vogelgrippe: Neue wissenschaftliche Empfehlungen

Eine Übertragung von Vogelgrippe-Viren von Mensch zu Mensch findet nicht sehr häufig statt. Eine mögliche Ursache, dass die Viren Menschen nicht direkt infizieren, könnte eine eierschalenartige Mineralschicht sein, die die Viren aufgrund der hohen Kalzium-Konzentration im Darm von Vögeln – dem vorwiegenden Aufenthaltsort von Vogelgrippe-Viren – erhalten. Laut einer Mitteilung der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) haben Wissenschaftler um Hangyu Zhou bei Versuchen mit in einer dem Vogeldarm-Milieu nachempfundenen Lösung analysiert, dass sich um H9N2- und H1N1-Viren 5 bis 6 nm dicke Schalen aus einem Kalziumphosphat-Mineral bilden.

QUELLE:
► Angewandte Chemie vom 17.08.2017 (DOI: 10.1002/ange.201705769)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Vogelgrippe: Virus durch Schale infektiös

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) äußern sich besorgt über die Auswirkungen der Verwendung von Antibiotika auf die Zunahme von antibiotikaresistenten Bakterien.

HINTERGRUND:
Die Sachverständigen der EFSA, der EMA und des ECDC empfehlen weitere Forschungen, um besser zu verstehen, wie sich Antibiotikaeinsatz und Resistenz gegenseitig beeinflussen.

QUELLE:
► EFSA Journal vom 27.07.2017 (DOI: 10.2903/j.efsa.2017.4872)

Univ.-Prof. Dr. Walther Heeschen
Dipl.-Ing. Agr. Jan Peter Heeschen

Antibiotika in Veterinär- und Humanmedizin erhöhen Resistenzrisiko

Nach Angaben von Forschern um Simone Becattini und Eric Pamer (Memorial Sloan Kettering Cancer Center New York) bieten Darmbakterien möglicherweise einen Schutz gegen schwere Infektionen mit Listeria monocytogenes. In der Studie wurde untersucht, ob das natürliche Mikrobiom des Darmes bei der Bekämpfung einer Infektion mit L. monocytogenes eine Rolle spielt

QUELLE:
► Journal of Experimental Medicine vom 06.06.2017 (DOI: 10.1084/jem.20170495)

Darmbakterien: Schutz vor L. monocytogenes-Infektionen

Die Produktion, Verarbeitung, Verpackung und Verteilung von Gewürzen ist ein sehr komplexer Prozess. Der Zeitaufwand ist erheblich und kann eine Vielzahl von Stufen und betrieblichen Einrichtungen betreffen. Die Produkte müssen geerntet, gereinigt (Entfernung von Fremdkörpern), zerkleinert, getrocknet und zum Teil auch gemahlen werden.

QUELLEN:
► Codex Alimentarius: www.fao.org/fao-who-codexalimentarius (Suche: CL 2017/28-CF und CX/CF 17/11/1)
► Codex Alimentarius Commission (Procedural Manual, Twenty-fifth Edition, 2016):
ftp://ftp.fao.org/codex/Publications/ProcManuals/Manual_25e.pdf
► CAC/RCP 75-2015 (Code of Hygienic Practice for Low-Moisture Foods)
► CAC/RCP 68-2009 (Code of Practice for the Reduction of Contamination of
► Food with Polycyclic Aromatic Hydrocarbons (PAH) from Smoking and Direct Drying)

► Auszug aus Food & Hygiene PRAXIS, Ausgabe 02/2017, S. 9 ff., Behr's Verlag

Mykotoxine

Infektionen mit dem Hepatitis E-Virus (HEV) sind weltweit verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass pro Jahr 20 Millionen Neuinfektionen auftreten, die zu drei Millionen akuten Fällen und mindestens 56.000 Todesfällen führen, insbesondere bei empfindlichen Personen wie Alten, Schwangeren und Immungeschwächten.

QUELLEN:
► Pressemitteilung der EFSA vom 11. Juli 2017: www.efsa.europa.eu/de/press/news/170711
► EFSA Journal (2017; 15 (7): 4886 (89 pp.), DOI: 10.2903/j.efsa.2017.4886)
► Eurosurveillance (Volume 22, Issue 26) vom 29. Juni 2017: www.eurosurveillance.org/ViewArticle.aspx?ArticleId=22824

Fachinformationsdienst „Food & Hygiene“, 23. Newsflash 17.07.2017, Behr's Verlag

Hepatitis E: Weltweit deutliche Zunahme der Infektionen
Behr's Verlag